In unserem durchorganisierten Alltag, der oft gut geplant und routiniert verläuft, können wir leicht vergessen, wie unberechenbar das Leben eigentlich ist. In unserer gewohnten Umgebung, eingebettet in tägliche Rituale, meinen wir alles unter Kontrolle zu haben. Und dann kommt der Tag, an dem unser Kind auszieht oder die Firma ankündigt einige Filialen zu schließen. Veränderungen, bei denen wir den Ausgang nicht vorhersehen können, machen Angst. Wir wissen noch nicht, ob das, was danach kommt, gut für uns ist.
Der erste Schritt, um Altes loszulassen, ist die Einsicht, dass wir nicht alles kontrollieren können – und dass wir diese Ungewissheit aushalten können. Wer loslässt braucht Mut und Vertrauen, auch wenn der Ausgang offen ist. Der Bogenschütze kann nicht mit Sicherheit wissen, ob sein Pfeil trifft, wenn er die Sehne loslässt. Er vertraut auf seine Fähigkeiten.
Mit Mut und Vertrauen sind Veränderungen kein (Kontroll-)Verlust, sondern ein Gewinn an Möglichkeiten.
Ihr Gerd Bechtel